Freitag, 9. Mai 2014

Planänderung

Nach einer angenehmen Nacht im Hostel startete ich am Morgen darauf los, buchte einen Trip zum Fox Glacier (leider wurden einige Trips aus dem Programm genommen, da sich der Gletscher verändert hat :-/ somit keine allday tour, dafür den 3-stündigen Quickfox) und streckte den Daumen raus. Plötzlich kam erst ein anderer Backpacker, kurz darauf noch 2 weitere in "mein Gebiet". Normalerweise freut man sich über Gleichgesinnte, in dem Fall stellte es aber  Konkurrenz dar. Jedoch nicht wirklich, denn die 3 Jungs hatten es absolut nicht eilig, gesellten sich, spielten Gitarre, während sie in einem Kreis zusammen am Straßenrand saßen und sagen dazu. So war mir das lieb! :) Unterhaltung, Sonnenschein, jetzt muss nur noch jemand anhalten. Und so war es, ich bekam nach ca. 1 Stunde einen lift von einer jungen Amerikanerin zum Franz Josef Glacier, perfekt! Dort suchte ich mir ein Hostel mit Spa, free Vegg Soup, Wifi, DVDs und Popcorn. Das Glück schien mich zu verfolgen als ich ein 6er Zimmer mit Küchenzeile, eigenem Bad und Dusche für mich alleine bekam und zudem auch noch das eine Mädel aus dem letzten Hostel in Hokatiki wiedertraf und somit gute Gesellschaft für den restlichen Tag hatte. Leider wurde das Wetter schlechter und die Suppe, auf die wir sehnsüchtig gewartet hatten, schmeckte scheusslich...Als wir so gemütlich zusammen saßen ertönten plötzlich die Sirenen. Mir wurde ein wenig mulmig, keiner wusste so wirklich was vor sich ging! Wir standen alle fragend draußen auf der Straße und sahen Feuerwehrautos durch die Gegend düsen, eine Erklärung fanden wir trotzdem nicht und entschieden uns das Ganze mal zu ignorieren und hatten weiterhin einen guten Abend. 
Am Morgen darauf wurde ich wieder von den Sirenen geweckt, warum auch immer! Das Wetter war grauenvoll, es regnete und stürmte, perfekte Voraussetzungen um draußen zu stehen und einen lift zu suchen, nicht wahr? Aber ich musste weiter zum Fox Glacier. Nach einigen sehr mitleidigen Blicken diverser Autofahrer hielt ein älteres australisches couple an, schon wieder! :) Es war wie eine Art deja vu, sie waren ebenso lieb wie die Zwei zuvor! An meinem Ziel ließen sie mich an einer Tankstelle aussteigen, wo mich direkt ein Mann ansprach und fragte, ob ich eine Unterkunft suche. Er war der Besitzer des einzigen Backpackers hier und half mir mein Gepäck ins Hostel zu bringen. Leider gab es in dem Minidörfchen nicht viel zu sehen und so versuchte ich irgendwie die Zeit im Hostel totzuschlagen und auf den nächsten Tag zu warten, an dem ich den Quick Fox Trip geplant hatte. Leider war das Glück diesmal nicht auf meiner Seite, der Trip wurde des schlechten Wetters wegen gecancelt. Okay, damit hatte ich nicht gerechnet! Was nun? Das eben sind die Momente, auf die ein Backpacker gefasst sein muss, es läuft nie nach Plan und Entscheidungen müssen oft schnell und spontan getroffen werden. 
Es war 20 Minuten vor 10, Checkout time, ich hatte das Hostel ursprünglich für eine weitere Nacht gebucht, aber was sollte ich hier noch einen weiteren Tag lang machen?! Nein, ich musste handeln! Ich sprintete zur Rezeption, erklärte dem netten Herren meine Lage und bekam mein Geld zurück, packte in Windeseile alles zusammen und stand pünktlich um 10 Uhr bei Platzregen und Eiskälte am Straßenrand. Ich wollte hier weg, so schnell wie möglich und vielleicht würde ich in ein paar Tagen zurückkommen.
Nach einer guten halben Stunde sammelte mich ein irrischer Geschäftsmann ein, er hat 6 Kinder, von denen er mir all den Weg bis nach Wanaka erzählte, ebenso von seiner Frau und der Suche nach dem "place where he belongs". Den fand er nach jahrelanger Suche in Neuseelands Süden und hat diesen seither nicht mehr verlassen.
So, nun war ich in Wanaka. Hier war es paradiesisch und auch das Wetter besserte sich. Ein Ort direkt am gleichnamigen Wanaka Lake, der sich lieblich um gigantische Berge mit weißen Berggipfeln schmiegt. Es dauerte keine 2 Minuten und ich hatte mich verliebt! Also nahm ich mein Longboard und erkundete die Stadt, traf super freundliche Menschen und gönnte mir abends eine gute Zeit im Fitzpatrick's Irish Pub, zusammen mit einer ganzen Scharr junger Leute. Am Folgetag stand Queenstown auf meinem Plan. Welch Wunder, sobald ich einen Fuß nach draußen setzte fing es rechtzeitig an zu regnen. Glücklicherweise hielten schon bald 2 Backpacker und nahmen mich mit nach Queenstown. Hier hatte ich nun 5 Tage Zeit um irgendetwas anzustellen.

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