Die letzten 3 Tage haben wir bei unserem host, bei dem wir Couchsurfing gemacht haben, verbracht. Nachdem wir am Freitagabend vom Bondi Beach weggefahren sind, war das Glück irgendwie nicht auf unserer Seite. Ich weiß nicht mehr wie oft wir uns mit dem Bus verfahren haben...Blöd ist, dass in den Bussen keine nächsten Haltestellen angezeigt werden, also fuhren wir einfach mal los. Beim Umsteigen an einer Haltestelle in der Stadt tippte uns plötzlich jemand auf die Schulter: Alex, den wir im Flugzeug nach Dubai kennengelernt haben! Krasser Zufall! Da irrt man durch einen 4,6-Millionen-Einwohner-Großstadtdschungel und plötzlich trifft man tatsächlich jemanden den man kennt! :) Kurzer Smaltalk dann kam unser Bus nach Stadtteil Stanmore und wir stiegen noch siegessicher ein. Irgendwann wurde uns bewusst, dass das nun wirklich nicht der richtige Weg sein konnte, denn die großen Häuser wurden kleiner, die Lichter blasser und die Straßen enger...und wir sprachen den Busfahrer ratsuchend an. Dieser schüttelte nur den Kopf und fing an zu lachen. Danach zückte er einen Stadtplan und suchte den Ort, an den wir eigentlich fahren wollten. Er erklärte uns, dass wir erst einmal aussteigen und warten sollten, bis er seine Rundfahrt beendet hat, danach würde er uns wieder aufsammeln und zur richtigen Haltestelle bringen: Parramatta Road. Na gut. Irgendwo in einer verlassenen Gegend im Stockfinsteren standen wir nun und setzten uns in ein Bushäuschen. Stille, plötzlich Schritte. Ein älterer Mann setzte sich neben uns und redete mit sich selbst, dann mit uns. Er fing an uns auszufragen, woher wir kämen, dass dieser Hitler doch aus Deutschland käme...Wir konterten nur damit dass er Österreicher war und hofften, dass ganz bald etwas passiert. Glücklicherweise kam der Bus und wir fuhren Richtung Tagesziel. Der Busfahrer sagte uns, wo wir aussteigen mussten und wir fragten in einer Pizzeria nach wolang wir laufen müssen. Die Straße hoch war noch okay, dann wurde es wieder stockfinster. Das Gepäck auf unseren Schultern machte die Sache nicht gerade leichter, dann endlich: Ziel erreicht. Ein kleines Häuschen, kein Licht, Klingel funktionierte nicht, Hilfe! Ich bekam ein ungutes Gefühl. Was zur Hölle mache ich hier??! Wir klopften. Ah, jetzt kommt jemand! Die Tür ging auf und schlagartig viel mir ein Stein vom Herzen, als uns ein junger, netter Student entgegenstrahlte. Linc führte uns in's Haus und war sofort sehr gastfreundlich. Wir schnackten kurz, dann machte er uns ein Bett zurecht (vonwegen COUCHsurfing!). Eine große Matratze mitten im Esszimmer. Darunter schaute eine Kakerlake hervor...Uns war alles egal, nach über 3h Irrfahrt waren wir froh über jedes bisschen Komfort und Ruhe.
Am nächsten Morgen wurden wir durch chinesische Streithähne, unsere neuen Nachbarn, geweckt! Ein Mitbewohner von Linc kam rein und stellte sich uns vor, währenddessen wir noch recht zerstört auf unserer Matratze rumlagen, von der wir auch erst einige Stunden später aufstehen konnten. Mittags fuhren wir zum Manly-Beach - wunderschön!! - und entdeckten auf dem Rückweg YoghurtLand und waren direkt verliebt in den Frozen Yoghurt, ein süßes Teufelszeug! Abends zurück zu Hause waren alle WG-Bewohner ausgeflogen, Linc hatte uns jedoch gesagt, wo der Schlüssel liegt. Um an diesen ranzukommen, mussten wir durch ein dunkles Tor hindurch, einen kleinen Pfad entlang, noch ein Tor, noch ein Pfad - Gott, war das gruselig!!!! Zum Glück fanden wir ihn und kamen in's Haus! Später kam Linc und 2 seiner Freunde, wir erzählten, spielten ein paar Spiele und gingen später in einen Pub, spielten Pool und erzählten über "Gott und die Welt". :) Linc bot uns an eine weitere Nacht im WG-Haus zu nächtigen und zahlte uns das Taxi nach Hause! :) Am nächsten Tag wurden wir wieder von unseren lautstarken chinesischen Zankhähnen geweckt und machten uns bald auf den Weg zu dem riesigsten und schönsten Zoo, den ich jemals gesehen habe: Taronga-Zoo! Dort fährt man vom Quay aus mit der Fähre hin. Knapp 3,5h haben nicht annähernd gereicht, um alle Tiere zu sehen. Sämtliche Gifttiere und Reptilien, Elefanten, Meerkatzen, Koalas, Kängurus, die einfach so um einen herumjumpen, eine riesige Vogelvielfalt, Pinguine, Wombats und Giraffen, die mit ihren langen Hälsen im Panorama der Skyline der Stadt stehen und Stroh kauen - ein unbeschreiblich tolles Bild! Abends gönnten wir uns ein weiteres Gourmetessen beim Inder. In der WG waren einige Freunde unserer Mitbewohner. Wir gingen jedoch zeitig erschöpft in's "Bett". Heute Morgen wurden wir anstatt von lautstreitender Chinesinnen von sanften Gitarrenriffs geweckt, schon viel besser! :) Wir packten unsere Rucksackmonster und fuhren erstmal ohne Gepäck in die Stadt, um uns den Westfield Tower anzuschauen. Von über 300 Metern Höhe kann man die ganze Stadt sehen! Unglaublich!! Riesige Bauten soweit das Auge reicht, eingegrenzt vom tiefblauen Meerwasser bei Sonnenschein und 27 Grad. Gegen Abend fuhren wir zurück zu Linc und holten unsere Sachen. Als Dankeschön für die nette Gastfreundschaft schenkten wir den Jungs eine Flasche guten Scotch und ein lustiges Foto, dass wir im Westfield Tower geschossen hatten, als Erinnerung an die "verrückten Deutschen". :) Jetzt aber ab zum Flughafen, wo wir die Nacht verbringen wollten, da sich ein Hostel für die paar Stunden der Nacht nicht gelohnt hätte! Aber wie kommen wir jetzt dorthin! Oops...Steve, einer der Mitbewohner, konnte uns hier glücklicherweise weiterhelfen! Er fuhr uns mit dem Auto zum Bahnhof und erklärte uns den Weg. Am Flughafen angekommen kämpften wir uns mit unserem Ballast auf den Schultern hoch in unseren Terminal, wo wir 2 Massagestühle, eine Steckdose und WLAN vorfanden, juhu! :) Dort skypte ich zum ersten Mal, seitdem ich hier bin. Mitten im Gespräch kam ein Mitarbeiter und erklärte uns, dass der Flughafen um 11:00 p.m. schließe und erst um 04:00 a.m. wieder öffne. Auf meine Frage hin, wo wir die Nacht bleiben könnten, kam eine etwas fragwürdige Antwort: Geht zu Mc Donalds, 10 Minuten von hier, der hat 24h geöffnet. Und tatsächlich haben wir genau da die Nacht mit einigen anderen schlafenden Menschen auf einer Sitzbank gegenüber des Mc Cafés verbracht - war eine Erfahrung wert! :D Hier redete uns ein waschechter Neuseeländer, liebevoll Kiwi genannt, drauf, bot uns einen Job in Sydney an und ärgerte sich über die "roughen" Aussies! Nachdem er weg war schrieb ich ein paar Postkarten und legte mich hin. Ein sehr komisches Gefühl in einem Fastfoodrestaurant schlafen zu wollen! Bei all dem Lärm, der lauten und nervigen Musik, dem ständigen Gepiepse der Fritteusen...Naja, jetzt sitzen wir am Flughafen mit einer heißen Schokolade to go und warten noch bis 07:00 a.m. auf unseren Flug, 3h später sind wie in Cairns. Mit 19,6 kg Check-In-Gewicht, habe ich meinen Backpack reingeschmuggelt, 20kg waren erlaubt, jiha! Wir hoffen, dass das Woodduck-Hostel in Cairns genauso cool ist wie hier in Sydney! Die erste Nacht bekommen wir sogar gratis - yay! So, jetzt Energiesparmodus!