Freitag, 29. November 2013

Roadtrip Part II - Marlborough to anywhere

Mount Morgan to Rockhampton

Nachdem wir ein paar lustige und entspannte Tage mit Caro und Annika und den verrückten Bewohnern von Mount Morgan hatten (und verrückt sind sie wirklich, denn bereits um 10 Uhr morgens sitzen sie an der Bar und hauen sich Bier und Schnabbo in den Kopf bis zum Umfallen und haben einen riiiesen Spaß dabei, noch mehr, wenn da solche Attraktionen aus einem fernen Land auftauchen!) beschlossen wir aufgrund unserer wiedererlangten Arbeitslosigkeit unseren 2. Roadtrip vorzuziehen. Erste Station sollte Brisbane sein. Über Gumtree haben wir uns einen Lift dorthin organisieren können. Die 3 Jungs haben einen Van, fahren die mehr als 700km bis Brissi allerdings nur mit 60km/h, um Sprit zu sparen. Als Treffpunkt hatten wir uns Mecces in Rockhampton ausgedacht, damit wir von dortaus direkt auf den Highway auffahren können. Nun mussten wir aber erstmal schauen, wie wir wieder nach Rocky kommen. Amanda, die Besitzerin und Witwe, der die Bar und das "Hotel" gehört, in dem wir die letzten Tage verbracht haben, sagte uns, dass hier wohl ein Bus bis in die 40km entfernte Stadt fahren würde, den haben wir aber weit und breit nicht finden konnten. Also gut, ab an den Straßenrand und Däumchen hoch. Tatsächlich hielt nach ca. 10 Minuten ein Mann mit seiner Tochter an, die gerade vom
Fischen kamen. Wir durften unser Gepäck auf das Boot schnallen und stiegen ein. In Gracemere an einer Tankstelle, ca. 15 Minuten von unserem Ziel entfernt, ließ er uns raus. Wir bedankten uns 1000 mal und stellten uns wieder an die Straße. Einige winkten, andere lachten, viele hupten und jubelten uns zu, angehalten hat aber zuerst keiner. Bis Bonita kam und uns fast über den Haufen fuhr, um uns mitzunehmen. Bonita, eine junge Mama von 2 Kindern, 21 Jahre alt. Sie fuhr genau zu unserem Ziel und fragte uns auf dem Weg dorthin aus, was wir tun, wieso wir das tun und war ziemlich fasziniert. Sie wünschte uns ganz viel Glück und Spaß und wir dackelten zum Treffpunkt Mecces, wo wir vor ein paar Tagen erst ankamen, diesmal jedoch in einer weitaus besseren Verfassung! :) Ja und nun sitzen wir hier und werden mit großen Augen angeschaut, bewundert und angelächelt, wie 2 Mädels wie wir es schaffen so viel zu tragen und vorallem warum, denn Backpacker sieht man hier wohl nicht all zu oft. Noch 1h dann geht's weiter! :)

Mittwoch, 27. November 2013

Just another Cinderella Story

Roadtrip Part II - Marlborough to anywhere: Mount Morgan

Noch vor unserem ersten Arbeitstag lernten wir Anne, Tina und Amy kennen. Anne arbeitet hier in der Küche, Tina hat gerade gekündigt und reiste am selben Tag noch ab. "Mädels, ich war 1 Woche hier, mir reicht's, länger hält man es nicht aus!" Zu Anfang dachten wir, sie meint die Umgebung und das langweilige Leben. Amy ist die Tochter von Bill und Doreen, sehr unzugänglich und zickig, dachten wir. Doreen stellte sie uns als ihre lovely daughter vor, diese verrollte nur die Augen, schaute ihre Mutter böse an und schnaubte: "Ich bin nicht deine Tochter!" Wow...was ist denn mit der los?! 
Der nächste Tag - Frühschicht. Meine erste Schicht fing noch recht harmlos an. Doreen scheuchte mich durch die Küche und gab mir Anweisungen. Viel erklärt hat sie dabei nicht und folglich gab es viel zu meckern. Ich hatte nur einen Gedanken: Du bist wegen der Kohle hier, zieh's durch! In den nächsten Schichten entpuppte sich Doreen jedoch als wahres Monster. "Mach das nicht so, mach es anders! Mach schneller, beweg dich! Füll' den vollen Kühlschrank auf! Halt' den Besen nicht mit der rechten, sondern der linken Hand! Wisch' die Vogelscheiße draußen mit demselben Lappen auf, mit dem du das Geschirr spülst und wechsel' nicht das Spülwasser, solange dies und 100 Liter Bleichmittel noch über den Berg aus Essensresten drüberschwappt und das Schweineblut sich farblich noch nicht komplett durchgesetzt hat!" Mal im Ernst, ich arbeitete nicht zum ersten Mal in einer Küche, ich weiß schon, wie man arbeitet und die hygienische Situation in dieser "Küche" sind unter aller Sau! Zudem liebte Doreen es uns beide im Laden vor allen Leuten anzuschreien! Ja, man konnte es ihr einfach nicht recht machen, was der Bauer eben nicht kennt...Bill lies sich gerne mitreisen und maulte auch was das Zeug hielt. Da standen wir mit unseren Putzlumpen in der Hand, unsere Hände halb zerfressen von den vielen Chemikalien, die Nerven lagen blank, aber wir zwangen uns das Ding durchzuziehen! Was würde uns auch übrig bleiben?! Wir sind mitten im Nirgendwo und brauchen das Geld!
Was uns aufmunterte waren die Gäste: Backpacker, Trucker, der Police Officer, der uns an den dicken Chief Wiggum von den Simpsons erinnerte usw., mit denen wir unerlaubterweise immer mal wieder quasselten. In unseren Pausen chillten wir in unserem 9qm Kabuff, saßen draußen herum und beobachteten die Leute und die Kakadus und Papageien, genossen den Sonnenuntergang und warteten auf unseren nächsten Schichtbeginn. Und dann kehrte das Grauen zurück. Jetzt verstanden wir Tina und Amy, unser Bild hatte sich komplett verändert, die Bösen wurden zu den Guten und andersherum.
Als Doreen völlig ausrastete und drohte Elena sie anzurotzen, mussten wir die Notbremse ziehen - wir entschlossen zu kündigen, alles muss man sich ja nicht gefallen lassen! Wir versuchten unsere Gedanken zu sortieren laberten in unserer Pause jeden Backpacker und Trucker an, ob er uns mitnehmen könne, wir hatten Erfolg! Ein Trucker mit abgefaulten Zähnen bot uns an uns mitzunehmen. Jetzt mussten wir nur diesen Schreckschrauben kündigen und unser Geld abholen, sofern sie es rausrücken würden. Leichter gesagt als getan, denn Doreen und Bill stellten sich gegen uns und machten uns richtig fertig! Nach ca. 1 Stunde Demütigung waren wir soweit, dass wir unsere Sachen gepackt hatten und ausgezogen waren, sogar unser Geld in der Hand hielten. Jedoch war unser Trucker nun schon weitergefahren! Also von vorne und jeden fragen, der hier vorbeifährt. Als ein roter Jeep anhielt und 3 junge Aussies ausstiegen, wussten wir, jetzt klappts! Wir lagen richtig! Der Dreadlockman, seine Freundin und sein Kumpel hatten noch genau 2 Plätze frei und nahmen uns bis Rockhampton mit! Sie schalteten die Musik ein und wir konnten uns endlich entspannen! Nach 1h erreichten wir die Stadt und wurden an einem Motel rausgelassen. Ich fragte wieviel 1 Nacht im günstigsten Zimmer kosten würde. Die Antwort ließ mich auf der Achse kehrt machen und mit einem "verdammt-das-hätte-ich-ja-wissen-müssen-Lächeln" verließ ich die Rezeption. Obdachlos? Jawoll! Gott sei Dank erleuchtete uns in Reichweite ein "Goldenes M", der hier bekanntlich 24h geöffnet hat. Wie man dort eine Nacht verbringt, wussten wir ja schon aus Sydney! Mit unserem letzten Akku schrieben wir Caro und Annika, die nur 40km entfernt wohnen und arbeiten, sie organisierten einen Freund der uns abholen würde. Also doch ein richtiges Bett! :) In der Zwischenzeit entertainten wir die Leute im Mecces allein mit unserer Anwesenheit, mit unseren schweren Taschen und unserem Backpackerleben, bis es plötzlich an der Scheibe klopfte: CARO! Wir hätten vor Glück heulen können! Wir fuhren nach Mount Morgen, bezogen unser Zimmer und lernten die Besitzerin des Hotels und sämtliche Stammgäste kennen. Zum einschlafen lief in der Bar System of a down und da wusste ich, es ist wieder alles okay, machte die Augen zu und schlief ein. Heute müssen wir uns Gedanken machen werden wie wir nun weiterkommen. Plan aktuell: Erstmal nach Brisbane trampen, dort können wir ein paar Tage unterkommen und dann weiter die Küste runter und schauen, ob wir auf dem Weg noch einmal Arbeit finden. Ansonsten arbeiten wir erst wieder nach Silvester und leben bis dahin auf Sparflamme.

unser Zimmerchen
Wäsche trocknen mal anders :D
Tila 2.0




nach der ersten Schicht noch recht motiviert
Die Belohnung zum Feierabend

Samstag, 23. November 2013

Marlborough - Die 2 von der Tankstelle

Putra fuhr uns am Freitagmittag in seiner Mittagspause extra in die Stadt zu unserem Bus Richtung Marlborough. Er ist wirklich ein Schatz! Nachdem wir uns verabschiedet hatten suchten wir den Schalter des Premier Bus Services auf. Mist: Gewichtskontrolle! Das kann spannend werden! Erlaubt: 20kg. Tatsächliches Gewicht Lisa: 19,9kg und Elena 20kg! Good job! :) Also rein und 14h Sitzbank drücken! Essen war nicht erlaubt, WiFi gab es leider auch nicht, am besten versucht man zu schlafen, was aber auch nicht unbedingt klappte. Dazu kam, dass wir durch ein superheftiges Gewitter fuhren, es blitzte alle 2 Sekunden und schüttete aus Kübeln! Wir waren froh, als wir mitten in der Nacht heil und "munter" in Marlborough ankamen und uns endlich wieder bewegen konnten! Da waren wir nun, irgendwo im Nirgendwo, 100km entfernt von der nächsten größeren Stadt. Der Busfahrer fragte noch, ob wir hier richtig seinen, wir nickten unsicher und er fuhr weiter. Eine verlassene Tankstelle, kein Licht, alles dunkel. Ein Pickup stand an der Zapfsäule, ebenfalls dunkel aber die Beifahrertür stand offen, wir konnten nicht sehen, ob jemand darin saß. Das einzige Lebewesen, was wir sehen konnten, war eine Katze, die uns um die Beine streifte und aus der Dunkelheit kamen seltsame Geräusche. Nun kam ich mir wirklich vor wie in einem schlechten Horrorfilm! Uns wurde etwas von einem Roadhouse erzählt?! Nachdem wir uns kurz umgeschaut hatten, entdeckten wir um die Ecke einen wellblechverkleideten Caravan, an dem Licht brannte. In Tür 3 steckte ein Schlüssel, so wie es Doreen gesagt hatte. Okay, wir schienen richtig zu sein! Also nahmen wir unser Gepäck und begutachteten unser neues Zuhause für die nächsten 4 Wochen: Ein kleines Zimmerchen, ca. 9qm, 2 Betten, Kühlschrank und Klimaanlage, es muffte ein wenig.
Am nächsten Morgen schauten wir uns die Sache mal genauer an. Auf der Veranda vor unserem Zimmer war eine Leine befestigt, die unter unserem Haus verschwand. Ein Hund? Wir schauten nach: Eine Edelmieze mit stechend blauen Augen und Halsband mit einem großen Metallherz! 
Daneben die Katze von letzter Nacht, die mich stark an meine Tila erinnert. :) Das scheinen hier bei weitem nicht die einzigen Tier zu sein. Mehrere große Vogelkäfige mit Wellensittichen, Kakadus (einer freilebend und bereits an die 90 Jahre alt, wie wir später erfuhren!) und anderen hübschen Federviechern. Der kleine Rasthof ist voll mit tropischen Pflanzen und kleinen Tischchen mit Plastikblumen darauf, überhaupt ist alles sehr kitschig dekoriert. Draußen schraubte ein Trucker an seinem Fahrzeug herum und fluchte lautstark. Drum herum standen ein paar Wohnwagen. Wir gingen in die jetzt recht belebte Tankstelle und lernten Doreen und Bill kennen. Beide schon etwas älter, klein 
und moppelig, etwas zahnlos an der Front aber sehr sehr lieb! Wir setzten uns nach draußen, um uns kennenzulernen. Sie erklärten uns unsere Schichten: 07:00-11:00, 11:00-14:00, 14:00-17:00, 17:00-Ende. Essen und Trinken nehmt ihr euch einfach was ihr braucht! Wuhuhuu, Jackpot! Wir sind im Himmel! :) 4 Wochen Tische abwischen, beim Kochen helfen, Kühlschränke auffüllen, ein paar Trucker und Durchreisende bedienen und dafür limitlos Essen und Trinken + freies Wohnen + Geld für unseren zukünftigen Van, yay! Um Langeweile vorzubeugen trauten wir uns heute nach der Mittagshitze in die "Stadt" zu laufen. Diese besteht aus einem Hotel, einer Polizeistation, einer Ambulanz, einem Museum und einer Bücherei, die an 1 Tag in der Woche für 2-3h geöffnet hat, einem Pool, der als Schwimmbad verkauft wird, einen Pub, sowie einige Wohnhäuser für insgesamt 355 Einwohner, das wars! 


Den General Store haben wir leider nicht gefunden! 

Ihr könnt euch vorstellen, dass wir nur knapp 10 Minuten brauchten, um ALLES gesehen zu haben. Der nächste bewohnte Ort ist rund 35km entfernt, ansonsten gibt es hier tatsächlich weit und breit nichts außer Hinterland. Und uns gefällt's! :) Heute Abend gab es Burger&Chips und Findet Nemo im TV auf's Haus und morgen früh um 7 beginnt meine erste Schicht!
unsere Gäste für die nächsten Wochen: Die Trucker! :)
auf dem Weg in die "Stadt"
das "Krankenhaus"
die Stadthalle und die Bücherei
 das Stadtmuseum

Donnerstag, 21. November 2013

Aus der Traum...oder doch nicht?!

Die letzten paar Tage hier in Brisbane waren eine einzige Achterbahn der Gefühle inklusive mehrfaches Durchlaufen der Stimmungskonjunktur! Erst zogen wir bei Putra ein, soviel Luxus hatten wir schon lange nicht mehr! Er forderte uns auf uns wie zu Hause zu fühlen, was aber gar nicht so einfach war, schließlich kennen wir ihn ja eigentlich gar nicht. 
Jeden Morgen fuhr er uns zur train station, die man zu Fuß in ca 1h erreicht. Er gab uns seinen einzigen Haustürschlüssel und wir gingen los, um uns unseren Job zu sichern. Der erste Tag in unserem Job: Training. Unser Trainer erklärte uns lang und breit alles von der Charity Organisation, was es nur zu wissen gab. Plötzlich fing er an mit uns regelrechtes Schauspieltraining zu betreiben, uns einen vorgeschriebenen Text vorzusetzen und uns abzuhören. Das war nun so gar nicht nach unserem Geschmack. Als wir dann erfuhren, dass wir in unserer ersten Woche Minimum 4 Unterschriften sammeln und damit jeweils einen 2-Jahres-Vertrag abschließen müssten, dämmerte es uns. "Ihr seid die 3 Bewerber, die ich aus rund 30 anderen Mitstreitern ausgewählt habe, aufgrund eurer Einzigartigkeit [blabla] !"
Am nächsten Tag saßen wir im Zug zur Arbeit. Zum ersten Mal war die Stimmung am Tiefpunkt angelangt. Wir haderten mit uns. Wenn wir den Job jetzt hinschmeissen, platzt unser Traum Australien! Wir sind so gut wie pleite und konnten uns gerade noch das Ticket für den Zug leisten, das uns zu unserem Job bringen sollte! Aber andererseits sind wir mit uns selbst nicht im Einklang, wenn wir bewusst Menschen manipulieren, um damit erfolgreich sein zu können!

Manchmal gibt es Momente im Leben, in denen man nur auf eines hören muss: Auf sein Herz! Es war wohl einer der unvernünftigsten Entscheidungen, die wir hier in Australien getroffen haben, wir wussten auch was die Konsequenz sein würde...aber jetzt mussten wir beweisen, dass wir "Arsch in der Hose haben" und das Risiko eingehen! Wir kündigten!

Augenblicklich viel uns eine Last von den Schultern, die mindestens so schwer war, wie das zu groß geratene Kinderspielzeug, in dem wir  gerade saßen! Mit einem lachenden und einem weinenden Auge stiegen wir eine Station früher aus und starteten die Suche erneut, denn das andere Jobangebot, dass wir hatten, war ebenfalls Charity und kam nicht mehr in Frage! Bei Travelbugs, ähnlich wie Peterpans, bekundeten wir unsere missliche Situation. Der nette Mitarbeiter, Patrick, sicherte uns seine Hilfe zu, genauso wie Jamie von der oben genannten Orga. Bis zum nächsten Morgen hörten wir nichts mehr. Da wir kein Geld übrig hatten, um heute "sinnlos" in die Stadt zu fahren, beschlossen wir von zu Hause aus weiter zu suchen, bis plötzlich das Handy klingelte! 
Job Interview bei travelbugs, schwingt euch her! Pamm, das saß! Wie 2 hysterische Teenies rannten wir durch die Wohnung, streiften uns die erstbesten Klamotten über und machten uns auf den 60-minütigen Fußmarsch zur train station, da Putra auf der Arbeit war. Im Endeffekt waren wir 2h später in der Stadt, hatten einen Call mit Doreen und strahlten Patrick bis über beide Ohren an, als wir die Zusage bekamen!!! Ein Roadhouse in der Nähe von Rockhampton, Marlborough, 770km von hier. Die Reise beginnt morgen und 14h später sind wir am Ziel! :) Cleaning, Cooking, Customer Service for free accommodation + free food + wage!

Übrigens: Sowohl die 3. Bewerberin, die mit uns im Training war, als auch der Deutsche Fundraiser, den wir zu Anfang bei seiner Arbeit in der Stadt trafen, haben beide auch gekündigt! :)

Montag, 18. November 2013

made my day!!

Nach unserem Vorstellungsgespräch heute morgen waren wir etwas geknickt, da wir kein wirklich gutes Gefühl hatten. Bedröppelt liefen wir zurück in die Stadt und verbrachten 3h damit Bewerbungen aller Art rauszuhauen. Als uns die Motivation endgültig verlassen hatte, beschlossen wir den Heimweg anzutreten. Am Bahnhof angekommen graute es uns schon davor unser Zugticket zu ziehen: 8,50$ Einfache Fahrt. Das tut besonders weh, weil wir uns seit 1 Woche ausschließlich von Instant Noodles, 2,17$ für ein 10er Pack und verchlortem Leitungswasser ernähren, um irgendwie unser letztes bisschen Geld, im Übrigen waren das nun fast auf den Cent genau noch 50$, zu sparen! Sprich am Tag lebten wir von umgerechnet weniger als 50 EuroCent! So langsam aber sicher ging uns also wirklich das Geld aus trotz mehr als 60 Bewerbungen, die wir schon jeweils verschickt und persönlich ausgehändigt hatten! 
Aaaaber dann! Plötzlich klingelt Elenas Handys. Was ist denn jetzt los?! Stephen, der Kerl, bei dem wir das job interview hatten. Na toll, der wird uns jetzt wohl unsere Absage erteilen...Vonwegen! Elena bekam eine Zusage! :) Sie sagte, dass Stephen mich auch gleich anrufen wird. Leider konnte ich nicht warten, ich musste super dringend Wee Wee ohne Rücksicht auf Verluste und verwettete alles darauf, das mein Handy genau dann klingeln würde! Warum genau spiele ich nochmal kein Lotto? Ich hatte Recht! In der ekligen Bahnhofstoilette war es auch noch so laut, dass ich kein Wort verstand, was er sagte und hatte schon wieder ein schlechtes Gefühl! Er fragte nach meiner Email-Adresse und wir beendeten das Gespräch. Kurz darauf kam das:















Yesssss!!! Soo Morgen heißt es also früh raus mit der Kiste und anfangen zu arbeiten! Wenn wir die Probewoche nun erfolgreich überstehen, haben wir das Ding fest in der Tasche! Also wünscht uns Glück! Andernfalls haben wir noch ein zweites Vorstellungsgespräch im Petto! :)

Wie uns ein weiser Backpacker in Cairns sagte: Euch muss erst der Arsch auf Grundeis gehen, bevor etwas gutes passiert! Das ist das wirklich abenteuerliche am Backpackerleben!

Sonntag, 17. November 2013

Brisbane

Ich weiß nicht, was die meisten Leute gegen Brisbane haben. Wir kamen an und haben uns direkt in die Stadt verliebt! Im Prinzip ist es hier wie in Sydney, nur kleiner. Geteilt wird die knapp 2mio-Einwohner Hauptstadt von Queensland vom Brisbane River, der sich mit seinen zahlreichen Brücken durch die Skyline schlängelt. Irgendwie erinnern mich die vielen Brücken ans schöne Köln! :)


Nachdem wir am ersten Tag mal so ordentlich "de Arsch gewesch bekomm hon" war unser host so lieb uns am nächsten Morgen Frühstück zu machen: Banana Pancake mit Ahornsirup uuh yummi! :) Danach zeigte er uns ein Opossum, das bei ihm im Fahrradkeller wohnt, so süß! :) So kann der Tag beginnen! Hochmotiviert fuhren wir in die Stadt: Jobsuche! Wir zogen uns extra verhältnismäßig schick an, sogar lange Hosen bei der Hitze! Und was passiert?! Na klar, es fängt an monsunartig zu regnen! Aus unseren Stadtplänen bastelten wir uns einen Regenschutz, wofür wir ziemlich bejubelt wurden! :D Für Australier ist es ganz normal auch im Regen vollkommen entspannt durch die Straßen zu laufen - aber pitschnass bei einem Vorstellungsgespräch auflaufen?! Wir beschlossen uns unterzustellen. Dort trafen wir einen jungen Deutschen von einer Charity Organisation, er erzählte von seinem Job und wir beschlossen uns auch dort zu bewerben (mehr dazu später). 
Kurz darauf sprach uns Tito an, ein Italiener, um die 50, 4 Autoschlüssel seiner Hand: Mercedes, Audi, Porsche, Ferrari. Er versuchte uns einen Job an der Gold Coast anzudrehen: Filmproduktion, 180$/h. Ooookay, und tschüss! Es hörte auf zu regnen, also weiter zu unserem Vorstellungsgespräch in einem gehobenen Asiarestaurant. Verlief ganz gut, aber bis jetzt haben wir leider noch nichts gehört. Die nächsten Tage verbrachten wir weiterhin mit der Jobsuche, schauten uns die wunderschönen Southbank Parklands mit Lagune und den Botanical Garden an. 



Dort trafen wir tatsächlich schon wieder einen Bekannten aus Sydney, den wir bereits auf Fraser Island wiedergesehen und in Airlie Beach und Cairns nur knapp verpasst haben, verrückt und lustig! :) Am Abend regnete es wieder, diesmal sogar Gewitter! Ich dachte wirklich ich muss sterben! Am Zug trafen wir eine Polin, die unser Schicksal teilte. Irgendwie haben wir es doch geschafft und zu Hause wartete die nächste Herausforderung: Kakerlaken, Fliegen, Spinnen, die sich bei dem Wetter auch gerne ins Haus verziehen! Bewaffnet mit Insektenvernichtungsspray gingen wir 2 bloody germans auf die Jagd, bis Michael uns lachend entdeckte und uns half die Schlacht zu gewinnen. Danach setzen wir uns noch zusammen, Lilly und ein anderer Freund jointen uns, wir zischten leckeres Becks, spielten Kartenspiele, Michael spielte Gitarre und Ukulele! Heute, nach 4 coolen Tagen, zogen wir aus...Zur Feier des Tages kochten Michael uns sein Kumpel Andy aus England ein Abschiedsdonner! Dann hieß es Byebye Yeronga :( Hello Ipswich :) Dank Eva, die wir in Townsville kennenlernten, haben wir dort ein Plätzchen, wo wir ein paar Tage kostenfrei bleiben können. Unser neuer host Putra holte uns mit seinem Auto ab. Wir trauten unseren Augen nicht, als er in die Einfahrt mit elektrischem Garagentor einbog! Mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern tapsten wir etwas unsicher in die Wohnung: Flatscreen, weiße Ledercouch, WLAN und ein eigenes Zimmer für jeden mit Deckenventilator! Aber wir entschlossen uns einen Raum zu teilen, denn seit über 60 Tagen, 1440 Stunden waren wir nicht mehr getrennt! Joa und so sitzen wir nun hier, glücklich wie 2 Schnitzel und warten auf Morgen, denn da haben wir unser 2. Vorstellungsgespräch bei Der Charity Organisation! :))

Mittwoch, 13. November 2013

Roadtrip Part I - Townsville to Brisbane: Brisband City

Rainbow Beach to Brisbane (13.11.13 - 241km)

Nach einer weiteren mehr oder minder schlaflosen Nacht in unserem Nichtvan sattelten wir am frühen Morgen unsere Pferde und starteten durch nach Brisbane. Auf dem Weg hielten wir an der coolsten Raststätte Australiens an und kauften uns eine Wassermelone, gefühlte 100kg schwer für "'n Appel und 'n Ei" und legendäres Bananabread! 
Um uns die Fahrt ein wenig angenehmer zu gestalten, malten wir Schilder mit "Smile" und hielten sie aus dem Autofenster und belustigten damit den gesamten Highway! :) Ein ziemlich cooler Truckfahrer malte sogar einen Smiley auf ein Stück Papier und hielt es raus, wie cool ist das denn!? :D Via Internet konnten wir hier in Brisbane einen couchsurfing-host überzeugen uns bei sich hausen zu lassen, wenigstens für 3 Tage. Dave lies uns direkt vor der Haustür raus, wir verabschiedeten uns von unseren Travelmates! :( 
Die Beschreibung unseres Hosts: Ein Haus mit Dschungel im Vorgarten und einem blauen Schild mit Aufdruck "for sale"...Punktlandung! Da wartete wirklich ein Dschungel auf uns, mit all seinen Bewohnern! An denen mussten wir wohl oder übel vorbei, um ans "Haus" zu gelangen, ich kann euch sagen...Hat jemand Jumanji gesehen? 1995 mit Robin Williams. Die Szene mit den Spinnen erinnerte mich stark an unsere Situation! Ich war froh als wir auf der anderen Seite ankamen! Sowas wie eine Haustür gab es nicht an dem unstabil wirkenden Holzhaus, recht außerhalb von Brisbane City, lediglich 2 Türen, die nicht wirklich bewohnt aussahen, wir klopften. Nach einiger Zeit öffnete uns ein junger Student in Pandabärenpyjama die knarksende Tür, Napoleon, und bat uns herein. "Michael ist unten." Wir schauten uns zwischen den Mangapostern und Kampfgeräten fragend um. Nach ein paar Minuten kam er nach oben. Michael, unser host, 25 Jahre alt, Student, dünn, rote lange Locken. Klettert gerne und baut Fahrräder. Im ersten Moment wussten wir nicht, was wir von der ganzen Sache halten sollten. Nach einer Hausführung und einem warm up waren wir uns einig, dass alles halb so wild ist! Netterweise fuhr Michael uns am Mittag mit seinem Auto in die Stadt, damit wir ein paar Erledigungen machen konnten. Er ist wirklich superlieb! Wir klapperten jedes Hostel der Stadt ab, um work for accommodation zu finden, leider nicht sonderlich erfolgreich. Erfreulich dagegen ein Angebot eines Asiatischen Nobelrestaurants! Dort haben wir nun eine Art Vorstellungsgespräch, juhuuu! :) 
Am Abend beschlossen wir Geld zu sparen und den Heimweg zu Fuß anzutreten. 5,1km im Dunkeln bei Regen, darauf hatten wir uns nicht eingestellt! :D Wir waren überglücklich, als wir unsere Bleibe erreichten, nicht aber, als wir versuchten ins Haus zu kommen. Auf halber Strecke durch den Dschungel kehrten wir um, da alles voll mit Spinnennetzen war und beschlossen den Weg hinten herum zu benutzen, das klappte besser. Nach 9 Tagen ohne Bett freuten wir uns auf eine weiche Matratze und ließen den Abend so ausklingen, draußen gewitterte es, der rieselnde Regen brachte uns zum Einschlafen.

Roadtrip Part I - Townsville to Brisbane

Rockhampton to Rainbow Beach (09.11.13 - 477km)
Fraser Island (10.-12.11.13)

Anschließend ging es wieder zurück auf den Highway und ab nach Rainbow Beach. Wieder war es spät am Abend als wir ankamen. Die 4. Nacht im Auto wartete auf uns. Am nächsten Tag hatten wir unsere safety lesson für Fraser Island. Dort fuhren wir mit ein paar richtig dicken Geländewagen, 4WD, hin und zelten für 3 Tage auf der riesigen Sandinsel
Das Sicherheitstraining bestand aus einem 40-minütigen Horrorszenario, was alles passieren kann und wie man sich im worst case verhalten soll, danach ein Vortrag, der besagte, dass der Film Quatsch sei und was man wirklich machen soll. 1,5h später waren wir alle relativ abgenervt von so viel untypischer Übersicherheit und froh den Part überstanden zu haben. Als Belohnung: Sandboarding! :) Noch beeindruckender fanden wir die riiiesige Düne dahinter und den Abgrund aus Sandstein runter zum Meer mit farbenfroh leuchtendem Sonnenuntergang und roter Sonne. Zu doof, dass wir keine Kameras dabei hatten!
Der nächste Morgen begann, wer hätte es gedacht, mit einer weiteren Sicherheitsbelehrung und dem Verpacken des Proviants für den Trip. Als es endlich losgehen konnte, fuhren wir zur ferry, wo bereits die ersten Autos im Sand stecken blieben. Über ein walky talky hielten wir die Verbindung mit unserem Guide, der in der Front fuhr. So, da waren wir, auf der schönen Insel, Fraser Island. Überraschend und traurig waren die hunderten toten Zugvögel, die den "Winter" hier verbringen wollen, die 1000 Meilen jedoch nicht ohne weiteres überlebt haben. Umso mehr beeindruckten mich die paar Tierchen, die es doch geschafft haben! Nach kurzer Eingewöhnungszeit ging es dann richtig ab in den Sand, einen Parcours entlang, dass uns im wahrsten Sinne des Wortes die Ohren schlackerten, durch den australischen Dschungel, bei dem es mich nicht gewundert hätte, wenn uns gleich Mogli, Balu oder King Loui den Weg gekreuzt hätten. Wir heizten durch die engen Sandstraßen, die so uneben waren, das wir dauerhaft durchs Auto flogen und ungewollt headbangten während der werte Jack Johnson versuchte ein wenig Chille Mille zu verbreiten. Gut, dass wir kurz vorher erst gegessen hatten! :) Bald erreichten wir den McKanzie Lake, wo wir uns dankbar abkühlten, bevor wir die 2. Runde 4WD-Rodeo starteten. Am Abend trafen wir in unserem Camp ein, bezogen unsere Zelte und kochten zusammen. Die folgenden Tage fuhren wir mit den Autos quer über die Insel, schauten einige wunderschöne Aussichtspunkte an, schwammen in einem Rock Pool und in Süßwasserseen und -flüssen, die direkt an's salzige Meer angrenzten und erkundeten ein altes Schiffswrack. Abends machten wir unerlaubterweise einen Nachtspaziergang am Strand. Warnung vor Dingos, uns begegneten jedoch keine, nur tagsüber. Am 3. Tag habe ich mich auch mal getraut zu fahren, coooles Ding! :) 

 Welcome to Fraser Island
 Adjoa am Steuer
Luxuscamping :)
Ist das cool, oder ist das cool?!
 Rock Pool


 Maheno shipwreck




Roadtrip Part I - Townsville to Brisbane: Rockhampton

Airlie Beach to Rockhampton (07.-08.11.13 - 483km)

Halb vertrocknet kamen wir eine ganze Weile später wieder im Hostel an, packten alles zusammen und fuhren bald los Richtung Rockhampton. Ein neuer Travelmate Larissa aus Braunschweig. Auf den endlosen Highways sahen wir zahlreiche Kängurus am Straßenrand, leider auch viele tote...Eines ist sogar gegen meine Tür gehüpft! :( Aber noch nicht schlimm genug: Als die Dämmerung den Abend einläutete, sahen wir regelmäßig Rauchschwaden am Himmel und darunter Farben eines heftigen Sonnenunterganges, nur dass es keine Sonnenuntergänge waren, sondern Buschbrände! Riesige Buschfeuer wüteten wie ich finde sehr unkontrolliert und großflächig sowohl mitten im
Nirgendwo als auch in Nähe der Zivilisation. In Panik gerät dabei trotzdem keiner. Als wir einen kurzen break einlegten, kam plötzlich ein gruseliger alter Mann aus dem Nichts, wir haben uns zu Tode erschrocken, nichts wie weg! 
Wir ratterten die letzten Kilometer herunter und erreichten sichtlich erschöpft Mitten in der Nacht Rockhampton, richteten das Auto her und legten uns hin und beteten, dass die Plozei keine Kontrollen fährt (Strafbuse 210$ p.p.). Wir hatten Glück! :) Am nächsten Morgen wurden wir durch die bruzelnde Sonne geweckt. Die nette alte Dame, vor deren mit Kitsch übersäten Haus wir parkten, erklärte uns 3x dass es unten am Strand öffentliche Duschen gäbe! Perfekt! Aus versprochenen 10 Minuten wurden 30 durch einen schmalen Pfad, in den Bäumen "schliefen" Flughunde...der Boden war durchnässt von Fledermausurin, ziemlich widerlich! Jetzt freuten wir uns noch mehr auf eine Dusche! Was man dafür nicht alles tut! Ihr müsst euch vorstellen, dass wir in unseren Schlafanzügen, total verpennt und müde mit unseren Waschbeuteln am Strand umherliefen und eine Nasszelle suchten. Uns war es etwas unangenehm aber die Leute interessierte es kaum. Alles was wir fanden war ein Häuschen mit 2 offenen Duschen und Toiletten. Vergleichbar mit einer Autobahn-Raststädtentoilette in Deutschland. Ja, so lernt man das Backpackerleben lieben! :) Wir wuschen uns auf abenteuerliche Weise und wanderten zurück zum Auto, um zu unserem Tagesziel zu gelangen: Den Capricorn Caves.


wir mit unseren Travelmates in der Hochzeitskapelle der Capricorn Caves

Roadtrip Part I - Townsville to Brisbane: Whitsundays

Airlie Beach / Whitsundays (05./06.11.13)

Nachdem die Jungs all ihr Gepäck ins Hostelzimmer geschleppt hatten, parkten wir das Auto um und versuchten unser Schlafgemach zu errichten. In Wirklichkeit klappten wir die Rücksitze um, sodass wir halb im Kofferraum und halb auf der Rückbank liegen konnten. Problematisch war nur, dass die Verbindung zwischen Koffer- und Fahrerraum erstmal total uneben und zudem außerdem verdammt niedrig war, sodass man nur entweder auf dem Bauch oder auf dem Rücken schlafen konnte, für die gesamte Nacht. Wir können von Glück reden, dass wir bei unseren Fressgelagen hier noch nicht dick und rund geworden sind, sonst hätten wir gar nicht reingepasst! :)

Wirklich viel geschlafen hatten wir nicht, als um 06:00 Uhr der Wecker klingelte. Schnell zam packen und ab zum Hafen. Mit der typisch australischen Verspätung, ähm Gemütlichkeit! tuckerten wir auf der Waltzing Matilda, einem recht kleinen, süßen und charakteristischen Segelschiff mit Platz für 14 Man(n), los in's Great Barrier Reef. Die meiste Zeit relaxierten wir oben on deck und genossen Ausblick, Fahrtwind in den Haaren und einen ruckigen Seegang. So sehr, dass ein Kanadier sich über die Reling legte, um das leckere Mittagessen auf unappetitlichste Weise wieder loszuwerden. Ja, hier braucht man einen starken Magen! Nach einer ganzen Weile erreichten wir den legendären Whitehaven Beach. Selbst jeder Profi-Fotograf hätte hier leichtes Spiel gehabt das perfekte Foto zu schießen, denn genau das ist er: PERFEKT! Sand so weiß und so weich wie die Wolken am Himmel und Wasser in so vielen Blautönen, wie man es mit keinen Farbkasten malen könnte. Ich brauchte eine Weile um das fassen zu können was ich sah, wunderschön ist definitiv untertrieben! Wir schlenderten durch den himmlischen Sand und das seichte, erfrischende Wasser. Wir verbrachten unsere Zeit mit Staunen, kühlten uns im angenehm kühlen Wasser ab. Im Sonnenuntergang segelten wir in eine Bucht, wo wir auf dem Schiff BBQ hatten und die letzte Abendsonne einfingen, bevor der liegende Mond und die tausenden Sterne anfingen zu leuchten. Das mit dem liegenden Mond ist übrigens kein Witz, hier in Down Under liegt er wirklich! Komisch war nur, dass er plötzlich unterging und hinter den Bergen verschwand! Warum konnte sich keiner erklären! Im Nachtmeer fingen plötzlich seltsame Dinge an zu leuchten, Damo, unser Guide erklärte uns, das das Plankton sei, das anfängt zu leuchten, wenn es sich bedroht fühlt. Verrückt, der Himmel glänzt voll mit Sternen, das Meer glänzt von Plankton und KleinLisa und -Elena mittendrin auf einem kleinen Segler irgendwo dort draußen im Great Barrier Reef! Den Abend saßen wir in der Gruppe zusammen, darunter ein Pärchen frisch im Honey Moon, und quatschten, bevor wir uns nach und nach in unsere winzigen Kabinen zurückzogen. In der Nacht regnete es mittelstark, es war ziemlich windig, die Wellen schaukelten uns irgendwann in den Schlaf. Heute Morgen ging es wieder sehr früh los, raus zum Schnorcheln. Wir sahen wieder riesengroße Fische in allen Formen und Farben, tauchten runter zu den Korallen. Unser Guide meinte wir 2 sehen aus wie richtige Australier, wenn wir das tuen! :)) Zu guter Letzt sahen wir noch eine überdimensionalgroße Meeresschildkröte, die einfach eben mal so an uns vorbeipaddelte und uns verdutzt anschaute. Sachen gibt's! :) Nun haben wir fast alle Tiere aus Findet Nemo gesehen und unsagbaren Drang diesen Walt-Disney-Klassiker noch einmal unter ganz anderen Absichten anzusehen! 
Die Rückfahrt nach Airlie Beach war mega entspannt, Mumford and Sons, Sonnenschein, ein paar vereinzelte Gespräche, jeder war glücklich und zufrieden. Einen Motor brauchten wir nicht, wir legten die gesamte Strecke segelnd zurück. Ich durfte sogar einmal das Steuer übernehmen! Zwar hatte ich keine Peilung von dem was ich tat, aber das Schiff segelte! :) Mit etwas wackeligen Beinen gingen wir an Land und trafen uns gegen Abend mit einer Freundin aus Sydney, die sich zur Zeit auch in Airlie Beach aufhält und quatschten über all unsere bisherigen Erlebnisse. Als wir uns bei Mc Doof ein 30Cent-Eis gönnten, trauten wir unseren Augen nicht, als wir ein Mädel aus Townsville und 2 Mädels aus Cairns wiedertrafen. Ich bin gespannt, wie oft uns das noch passieren wird! :)

 unsere Matilda

:)
 Whitehaven Beach, Whitsundays

noch Fragen...? :) 


sieht doof aus, ist aber überlebenswichtig! Wir wollen ja nicht einer Würfelqualle (tödlich!) gepickst werden! 
 unsere kleine Schlafkabine
 beim Segeln im weiten, weiten Pacific Ocean

Roadtrip Part I - Townsville to Brisbane: Airlie Beach

(04.11.13 - 275km)

Mit etwas Verspätung trudelten unsere Travelmates in unserem Hostel ein. Dave, Philipp und Sebastian aus München und Karlsruhe. Von vornherein sehr nett und hilfsbereit, na dann los. Etwas überrascht waren wir, als wir unser Gefährt sahen: Wir stellten uns auf einen Van ein, kein Luxus und Schnickschnack, jedoch groß genug zum darin schlafen! Tatsächlich stand da ein Toyota Camry, Limousine - nicht unbedingt als Roadtripmobil geeignet, geschweige denn als Schlafplatz! Gott sei es gedankt, dass wir noch zu der Generation Nintendo Tetris gehören, denn andernfalls hätten wir das Gepäck niemals in den Kofferraum gepackt bekommen! Level complete! Wie man in dem Ding schläft und das auch noch so, dass es möglichst keine Politesse sieht, noch ein Rätsel! Bevor wir richtig losfuhren, zeigten wir den Jungs noch unser persönliches Highlight von Townsville, den Ausblick von Castle Hill! Jetzt erst wurde uns bewusst, wie hoch dieser ist. Den Goat Walk hatten wir uns ja bereits mit Caro und Annika hochgequält. Oben angekommen schickten wir die Jungs zu den uns schon bekannten 2 Aussichtspunkten und gingen selbst noch zu einem weiteren, den wir noch nicht erforscht hatten. Dort befand sich ein kleines Bungalow. Wir kamen auf die glorreiche Idee auf das Häuschen raufzuklettern, denn es war recht nahe an einer Felswand gebaut. Nicht ganz einfach aber als wir uns auf uneleganteste Weise hochgekämpft hatten, genossen wir so den wirklich besten Ausblick! 20 Minuten später wollten wir wieder herunterklettern, jedoch war uns nicht bewusst welche Schwierigkeit sich darin verbarg. Zwischen der Hinterwand des Bungalows und den Felsen klaffte eine Lücke auf, die uns zuvor nicht so groß vorkam, uns blieb nur die Möglichkeit zu springen. Was soll's, wo man hochkommt, kommt man auch wieder herunter! Doofe Idee :D Mit einem Hups sprang ich barfuß vom Dach und landete etwas unsanft auf dem Stein mit Glasscherben, wie ich dann feststellte. Ein aufgeschlagenes Knie, ein Schnitt im dicken Otto (großer Zeh) und ein paar Schürfwunden, hat sich trotzdem gelohnt! Und glücklicherweise habe ich nicht mit dem Gesicht gebremst! :) Unbezahlbar dagegen war Elenas Gesicht! Sie kletterte unversehrt an der anderen Hauswand hinunter, hätten wir das mal früher entdeckt!
So, jetzt konnte es aber losgehen! Nach ca. 3,5h und 276km erreichten wir Airlie Beach, es war bereits dunkel. Schnell kauften wir noch ein paar überlebenswichtige Dinge ein: Elena und ich sind jetzt im stolzen Besitz 2er Tupperdosen und Plastikbesteck, Klopapier haben wir frecherweise im Hostel mitgehen lassen. Die Jungs hatten sich bereits Hostelzimmer reserviert, wir blieben bei unserem Ursprungsplan im Auto zu nächtigen. Glücklicherweise gab es dort einen Campingplatz, denn am Straßenrand hätten wir mit dem Auto unmöglich übernachten können, ohne eine Geldstrafe zu kassieren! 

kurz vor meiner Bruchlandung auf dem Bungalow über Townsville